Staffel- und Wettkampfspiele für Kinder: Teamspaß im Schwimmbad

von
Lukas Biegler
,
September 28, 2025

Die drei besten Staffelspiele, die sofort funktionieren – ohne große Vorbereitung:

  • Schwamm-Staffel: Zwei Teams, je ein großer Schwamm. Kinder tauchen den Schwamm am Beckenrand ein, schwimmen zur Markierung und wringen ihn in einen Messbecher aus. Nach 5 Minuten gewinnt das Team mit mehr Wasser.
  • Flossen-Express: In Flossen über 12,5 m gleiten, Staffelholz (Poolnudelstück) übergeben. Für jüngere Kinder im seichten Becken laufen/gleiten.
  • Tauchring-Rettung: Pro Bahn liegen 3 Tauchtiere. Kind A holt eins, klatscht ab, Kind B holt das nächste. Variation: nur im Flachwasser, Kopf bleibt über Wasser; Fortgeschrittene tauchen kurz ab.

Warum gerade diese drei? Sie trainieren Ausdauer, Wasserlage, Atemrhythmus und Teamgeist – und lassen sich in 2 Minuten erklären. Wenn das sitzt, können Sie die Komplexität erhöhen und den Spaßfaktor weiter steigern. Lesen Sie weiter für Sicherheits-Check, altersgerechte Varianten und einen praxiserprobten 45-Minuten-Plan.

Sicherheit und Fairness zuerst – so behalten Eltern den Überblick

Bevor es losgeht: Ein schneller Sicherheitsrahmen macht Spiele entspannter und fairer.

  • Klare Zonen: Flachwasser für Einsteiger, gekennzeichnete Bahn(en) für Fortgeschrittene.
  • Einfache Handzeichen: Start, Stopp, Hilfe. Eine Trillerpfeife als Notfall-Stopp.
  • Levelgerecht mischen: Teams so bilden, dass jedes Kind Erfolgserlebnisse hat; ggf. Handicap-Regeln (stärkere schwimmen längere Strecke).
  • Blickkontakt sichern: Erwachsene am Beckenrand so verteilen, dass alle Kinder stets gesehen werden.
  • Warm-up und Cool-down: Verletzungen vermeiden, Herz-Kreislauf runterfahren.
  • Regeln wiederholen: „Kopf tauchen nur, wenn erlaubt“, „Nicht drängeln“, „Am Rand gehen – nicht rennen“.

Für Grundsatzfragen zur Wassersicherheit lohnt der Blick auf anerkannte Institutionen: Die Empfehlungen der DLRG unterstützen Eltern und Trainer bei Prävention und Aufsichtspflichten (link: DLRG-Startseite). Internationale Perspektiven liefern die WHO-Leitlinien zur Ertrinkungsprävention (link: WHO-Homepage) und die CDC-Tipps zur Wassersicherheit (link: CDC-Homepage). Für schwimmspezifische Ausbildungsstufen hilft der Deutsche Schwimm-Verband bei der Einordnung von Fertigkeiten (link: DSV-Homepage).

Die besten Staffel- und Wettkampfspiele – mit smarten Varianten

1) Schubkarren-Staffel im Wasser

  • So geht’s: Kind A hält das Schwimmbrett, Kind B legt die Hände darauf und „kraulbeinschlägt“ in Bauchlage über 10–15 m. Halbzeitwechsel.
  • Variationen: Für 5–7 Jahre im brusttiefen Wasser, Hände am Brett laufen/gleiten. Für 9–12 Jahre mit Zeitnahme.
  • Lernziele: Beinschlag, Körperspannung, Abstimmung.

2) Nudel-Slalom

  • Parcours mit Hütchen/Nudeln. Jede Staffel schwimmt oder gleitet im Slalom, berührt jedes Hindernis.
  • Variationen: Rückengleiten für Fortgeschrittene; Anfänger mit Brett voran.
  • Lernziele: Wasserlage, Orientierung, ruhiger Atem.

3) „Schatz in Sicherheit“

  • Tauchtiere aus dem Mittelbecken holen, an „Insel“ (Matte) bringen. Pro Durchgang nur ein Schatz.
  • Variationen: Flachwasser-Variante (Schätze treiben an der Oberfläche); Team muss alles gemeinsam aufs Brett bekommen – Kooperationsbonus!
  • Lernziele: Kurzes Ab- und Auftauchen, Gruppenabsprachen, sichere Rückwege.

4) Pinguin-Post

  • Ein weicher Ball muss ohne Hände transportiert werden (zwischen Unterarmen/Brust klemmen). Abklatschen am Ende der Bahn.
  • Variationen: Größerer Ball für jüngere Kinder; Fortgeschrittene mit Richtungswechsel.
  • Lernziele: Gleichgewicht, spielerische Atemkontrolle.

5) Matten-Sprint

  • Zwei Schwimm-Matten, Teams paddeln kniend/bauchliegend zur Markierung und zurück.
  • Variationen: „Alle drauf!“ – Das ganze Team muss gleichzeitig auf die Matte passen, bevor gestartet wird.
  • Lernziele: Teamtaktik, Kraftausdauer, Lachen garantiert.

Altersgerechte Varianten und Inklusion

  • 4–6 Jahre: Flachwasser, kurze Distanzen (5–10 m), viel Materialkontakt (Brett, Nudel), keine Pflicht-Tauchaufgaben. Zählen Sie nicht nur die Zeit, sondern auch „Team-Ruhe“ oder „gemeinsames Startsignal“.
  • 7–9 Jahre: Kombinieren Sie Gleitphasen mit einfachen Beinschlägen. Kleine Tauchaufgaben (max. eine Pooltiefe). Erste Staffelwechsel mit klarer Abklatschzone.
  • 10–12 Jahre: Techniktouch einbauen (Rückenlage, Ausatmen ins Wasser, kurze Unterwasserphase). Zeitmessung ja – aber mit Fairnessregeln (z. B. Zeitbonus bei sauberem Wechsel).
  • Inklusion: Aufgaben skalieren statt ausklammern. Beispiele: Distanz verkürzen, Hilfsmittel erlauben, Punkte auch für Teamabsprachen vergeben. Wichtig: Eine „Joker-Karte“ pro Team (z. B. einmal Brett oder Nudel nachfordern), um Druck zu nehmen.

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Aus meiner Praxis als Elternteil und Kursbegleiter hat sich gezeigt: Wenn Kinder Mitspracherecht bei einer Regel haben („Wollen wir 10 oder 12 Meter?“), steigt die Motivation enorm – und Konflikte lösen sich quasi von selbst.

Aufbau einer 45-Minuten-Einheit (Beispielplan)

  • 0–8 Min: Ankommen + Warm-up
  • Wasserguss über Schultern, Blubbern am Beckenrand, 2 Bahnen locker gleiten mit Brett.
  • 8–12 Min: Technik-Mini
  • 2 x 12,5 m Beinschlag mit Brett, Fokus „lange Beine, ruhige Atmung“.
  • 12–32 Min: Spielblock
  • 12–20 Min: Schwamm-Staffel (2 Runden, dann Teams neu mischen).
  • 20–26 Min: Pinguin-Post (Kooperationspunkte vergeben).
  • 26–32 Min: Schatz in Sicherheit (Ko-op-Variante, alle Schätze gemeinsam sichern).
  • 32–38 Min: „Freie Wahl“ (Kinder stimmen ab: Nudel-Slalom oder Matten-Sprint).
  • 38–45 Min: Cool-down + Reflexion
  • Rücken-Gleiten, „Seestern“ 10 Sek., ruhiges Ausatmen. Dann 2 Fragen an die Gruppe: „Was hat heute am meisten geholfen?“ „Was wollen wir nächstes Mal verbessern?“

Ausrüstung, die wirklich nützlich ist

  • 4–6 Schwimmbretter und 4–6 Poolnudeln (robust, griffig)
  • 6–12 Tauchtiere/Tauchringe (kontrastreiche Farben)
  • 2 kleine Flossenpaare (für Fortgeschrittene, optional)
  • 2 große Schwämme + 2 Messbecher/Eimer
  • 2 Schwimm-Matten, 6–8 Hütchen (oder Saugmarker)
  • Trillerpfeife, wasserfeste Stoppuhr; optional Musikbox für Startsignale

Praxis-Tipp: Weniger ist mehr. Lieber 2–3 Spiele mit klaren Regeln als 6 halbgare. Wechseln Sie Rollen (Startsignal geben, Punkte notieren, Schiri sein) – Verantwortung fördert Teamgeist.

Motivation, Teamgeist und Lernziele messbar machen

  • Punkte-System mit Qualität: Zeitpunkte + Bonus für „ruhiger Wechsel“, „alle bleiben in ihrer Bahn“, „Fairplay beim Abklatschen“.
  • Mini-Ziele pro Kind: „Heute 5 Meter gleiten“, „2-mal ausatmen ins Wasser“, „ein Schatz geholt“. Sichtbare Fortschritte machen stolz – unabhängig vom Sieg.
  • Storytelling: Aus „Tauchring holen“ wird „Korallen retten“. Rollen (Kapitän, Navigator) verteilen – das nimmt Wettkampfdruck und erhöht Zusammenarbeit.
  • Elternrolle: Ermutigen statt coachen. Kurze, positive Rückmeldungen („Dein Start war heute super ruhig!“) wirken nachhaltiger als Technikmonologe.

Wenn Sie tiefer in Sicherheits- und Ausbildungsfragen eintauchen möchten, finden Sie auf der DLRG-Website bewährte Präventionshinweise (link: DLRG-Startseite). Die WHO bündelt globale Erkenntnisse zur Ertrinkungsprävention (link: WHO-Homepage), während die CDC praxisnahe Checklisten für Wassersicherheit bereithält (link: CDC-Homepage). Für Stufenkonzepte und Abzeichen lohnt ein Blick auf den Deutschen Schwimm-Verband (link: DSV-Homepage).

Schlussgedanke: Staffel- und Wettkampfspiele sind kein Selbstzweck. Sie sind ein Werkzeug, um Wasserkompetenz, Selbstvertrauen und soziales Lernen zu fördern – und zwar mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Probieren Sie den 45-Minuten-Plan aus, passen Sie Distanzen und Regeln an Ihre Gruppe an und lassen Sie die Kinder mitbestimmen. Nächstes Wochenende? Gleiche Zeit, neues Abenteuer im Wasser!

Call-to-Action: Reservieren Sie eine Bahn im lokalen Schwimmbad, stellen Sie 2–3 Materialien zusammen und starten Sie mit der Schwamm-Staffel. Teilen Sie danach mit Ihrem Elternkreis, welches Spiel am meisten strahlen ließ – und planen Sie gemeinsam die nächste Runde.

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