
Gleiten & Abstoßen beim Schwimmenlernen: Die Abkürzung, die Eltern kennen sollten
Die drei größten Hebel, damit Kinder schneller und sicherer schwimmen lernen: konsequente Körperspannung, stromlinienförmiges Gleiten und ein kräftiger, sauberer Abstoß. Mit diesem Trio verkürzt sich die Lernkurve spürbar – oft schon innerhalb weniger Übungseinheiten. Klingt simpel? Ist es auch, wenn Sie wissen, wie Sie es Ihrem Kind spielerisch beibringen und typische Fehler vermeiden.
Die 5 wichtigsten Antworten in 30 Sekunden
- Gleiten und Abstoßen sind die Basis aller Schwimmstile: Wer gut gleitet, spart Kraft und wird schneller sicher.
- Abstoßen: beide Füße an der Wand, Knie beugen, Hüfte strecken, “Rakete” (Arme lang, Ohren zwischen den Oberarmen), Blick zum Boden.
- Gleiten: Bauch/Po fest, Körperspannung wie ein Brett, Ausatmen ins Wasser, erst nach 3–5 Sekunden die Beinbewegung starten.
- Sicherheit zuerst: Kinder im Wasser niemals unbeaufsichtigt lassen; Hinweise von Organisationen wie der DLRG und der Wasserwacht sind Gold wert.
- Kleine Spiele statt trockener Technik: “Rakete”, “Sternschnuppe”, “Tunnelgleiten” – so bleibt es motivierend.
Quellen, denen Sie vertrauen können: die Wasserrettungsexperten der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) auf der Website der DLRG, der Deutsche Schwimm-Verband mit Technik-Grundlagen auf der Website des Deutschen Schwimm-Verbands, die WHO mit weltweiten Sicherheitsempfehlungen auf der Website der WHO sowie die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes auf der Website der Wasserwacht.
Was bedeuten “Gleiten” und “Abstoßen” wirklich?
- Abstoßen: Der Startimpuls. Ihr Kind steht seitlich an der Wand, beide Füße auf gleicher Höhe, Zehen leicht angezogen (gibt Grip), Knie gebeugt. Dann kräftig wegdrücken, die Hüfte strecken und sofort in die stromlinienförmige Haltung gehen: Arme lang nach vorn, Hände übereinander, Kopf zwischen den Oberarmen, Blick nach unten.
- Gleiten: Den erzeugten Schwung nutzen. Jetzt heißt es Widerstand minimieren: Bauch fest, Po fest, Beine lang, keine “hängenden” Knie oder Füße. Ruhig 3–5 Sekunden gleiten, dabei ins Wasser ausatmen (Blubberblasen helfen). Erst danach Kicks oder Züge beginnen.
Warum das so wichtig ist: Gleiten reduziert den Wasserwiderstand und vermittelt Kindern das Gefühl für Auftrieb und Balance. Ein sauberer Abstoß plus stabiles Gleiten ist der “kostenlose Turbo” – ganz ohne zusätzliche Kraft. Professionelle Leitlinien betonen, wie entscheidend Technik und Sicherheit zusammengehören; verlässliche Informationen zu Schwimmausbildung finden Sie beim Deutschen Schwimm-Verband auf der Website des Deutschen Schwimm-Verbands und zu Wasser-Sicherheit bei der DLRG auf der Website der DLRG.
So bringen Sie es Ihrem Kind bei – Schritt für Schritt
1) Trocken-Check “Rakete”: An Land Arme strecken, Hände übereinander, Kopf zwischen die Oberarme, Bauch/Po anspannen. 10 Sekunden halten, 3 Wiederholungen.
2) Wandgefühl im Flachen: Im brusttiefen Wasser die Füße an die Wand, Zehen leicht hoch. Ein, zwei Mini-Abstöße zum Gewöhnen.
3) Abstoß + Gleiten: Kräftig wegdrücken, sofort “Rakete”. 3–5 Sekunden nur gleiten. Dann stoppen. 6–8 Wiederholungen.
4) Atmung: Vor dem Abstoß tief einatmen, während des Gleitens ruhig ins Wasser ausatmen (Blasen zählen).
5) Progression: Nach dem Gleiten 4–6 Kicks in “Rakete”. Später in Rückenlage üben (Blick zur Decke, Bauch gespannt).
6) Marker nutzen: Legen Sie z. B. eine Poolnudel 3–4 Meter entfernt ins Wasser. Ziel: Bis dorthin nur gleiten.
7) Verbinden: Wenn Gleiten sitzt, erst dann Technik (Beinschlag, Armzüge) dazu – so bleibt der Körper “stromlinienförmig”.
Praxistrick: Kurze, häufige Sequenzen (je 10–15 Minuten) schlagen Marathon-Einheiten. Und: Eine gut sitzende Schwimmbrille nimmt Stress und fördert Blick nach unten.
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Häufige Fehler und schnelle Korrekturen
- Offene “Rakete” (Arme nicht gestreckt, Kopf schaut nach vorn): Erinnerung “Ohren zwischen die Oberarme, Blick tief!”
- Knie statt Hüfte: Wenn das Kind nur die Knie streckt, kommt wenig Schub. Cues: “Popo nach vorn” oder “Bauchnabel lang machen”.
- Zu frühe Bewegung: Kinder beginnen sofort zu strampeln. Vereinbaren Sie ein Ritual: “3–2–1 Rakete – und erst blubbern!”
- Flacher oder zu tiefer Winkel: Zu flach = Oberfläche, mehr Widerstand; zu tief = Angst/Unruhe. Ziel: Leicht unter der Oberfläche.
- Luft anhalten: Bitte nicht. Ruhiges Ausatmen senkt Anspannung und verbessert die Lage.
- Unsicherheit beim Kopf: Kopf gehört neutral – weder in den Nacken noch zum Kinn auf die Brust drücken.
Hinweis zur Sicherheit: Das unbeaufsichtigte Kind im Wasser gibt es nicht – niemals. Seriöse Wasserrettungs- und Präventionshinweise bietet die Wasserwacht des DRK auf der Website der Wasserwacht und global die WHO auf der Website der WHO.
Sicherheit, Motivation und kleine Helfer
- Sicherheit
- Ständige, unmittelbare Aufsicht – Armlänge am Nichtschwimmerbecken.
- Schwimmhilfen sind Trainingsgeräte, keine Rettungsmittel.
- Regeln lernen: Rutschgefahr, Abstand halten, springen nur dort, wo erlaubt. Die DLRG fasst wichtige Baderegeln kurz und klar zusammen auf der Website der DLRG.
- Motivation
- Spiele statt “Drills”:
- Raketen-Parcours: von Markierung zu Markierung nur gleiten.
- Sternschnuppe: aus Rakete in Rückenlage weitergleiten.
- Tunnelgleiten: durch zwei Nudel-“Tore” gleiten – gibt ein Ziel und macht Spaß.
- Mini-Ziele und Lob nach jeder gelungenen “Rakete”.
- Kleine Helfer
- Brille, die nicht drückt, senkt Kopf-Hoch-Reflex.
- Silikonkappe hält Haare zurück.
- Bodenmarken (bunte Ringe) schaffen klare Distanzen.
Wann starten? Wassergewöhnung ist ab Babyalter sinnvoll, Techniklernen klappt oft ab 4–5 Jahren konzentrierter. Orientierung geben Vereine/Schwimmschulen und Verbände wie der Deutsche Schwimm-Verband auf der Website des Deutschen Schwimm-Verbands.
Fazit und nächste Schritte
- Kernbotschaft: Ein kräftiger Abstoß + stabile “Rakete” + ruhiges Gleiten sind die schnellste, sicherste Abkürzung zum Schwimmenlernen.
- Ihr 10-Minuten-Plan für diese Woche:
1) 3 Durchgänge Trocken-“Rakete”.
2) 6–8x Abstoß + 3–5 s Gleiten in Bauchlage.
3) 4–6x in Rückenlage.
4) 3 kleine Spiele (Tunnelgleiten, Sternschnuppe, Raketen-Parcours). - Wo es weitergeht: Prüfen Sie lokale Kurse (Verein/Schwimmschule), orientieren Sie sich an Sicherheitsleitlinien z. B. der DLRG auf der Website der DLRG und informieren Sie sich über Wasserprävention bei der WHO auf der Website der WHO.
Call-to-action: Planen Sie die nächste kurze Einheit, notieren Sie zwei Erfolgsmomente Ihres Kindes (z. B. “5 Sekunden Rakete gehalten”), und vereinbaren Sie ein Belohnungsritual. So bleibt die Motivation hoch – und das sichere Schwimmen rückt greifbar nah.