Aufwärmübungen im Wasser: So werden Kinder fürs Schwimmen startklar

von
Lukas Biegler
,
September 27, 2025

H1: Aufwärmübungen im Wasser: So machen sich Kinder fürs Schwimmen bereit

Meta-Description: Die besten, kindgerechten Aufwärmübungen im Wasser – in 5–8 Minuten. Mit Sicherheits-Check, Alters-Tipps und Praxisbeispielen für entspannte Schwimmstunden.

Wie viel Aufwärmen brauchen Kinder wirklich? Die kurze Antwort: 5–8 Minuten reichen. Ziel ist nicht Müdigkeit, sondern „ankommen“: Herz-Kreislauf sanft hochfahren, Gelenke mobilisieren, Atmung und Wassergefühl wecken. Kinder profitieren im Wasser von dynamischen, spielerischen Bewegungen mehr als von starren Dehnübungen. Bonus: Ein kurzes Warm-up reduziert Kälteempfinden, steigert die Konzentration und senkt das Verletzungsrisiko durch abrupte Belastungen.

Aus meiner Zeit als Assistenztrainer in einem Schwimmkurs hat sich eine einfache Regel bewährt: Sobald Kinder nach den ersten Minuten anfangen zu grinsen und nach dem nächsten Spiel fragen, sind Körper und Kopf bereit – dann geht’s an die Technik.

Sichere Rahmenbedingungen: Temperatur, Tiefe, Aufsicht Bevor es losgeht, zählt Sicherheit. Ein schneller Check spart Stress:

  • Wassertemperatur: Für Schulkinder ideal 28–30 °C; für Kita-Kinder eher 30–32 °C. Frieren = Fokus weg. Bei Gänsehaut, Lippenblau oder Zittern Aufwärmphase verlängern, aus dem Wasser gehen oder eine Pause einlegen.
  • Wassertiefe: Kinder sollten sicher stehen können (mindestens bis zur Brust statt zum Kinn). Je unsicherer das Kind, desto flacher der Bereich.
  • Aufsicht: Eine eins-zu-eins- oder kleine Gruppen-Betreuung ist Gold wert. Renommierte Organisationen betonen die ständige, aufmerksame Aufsicht als wichtigste Sicherheitsmaßnahme – das gilt auch im Nichtschwimmerbecken (siehe die Empfehlungen der DLRG und der American Academy of Pediatrics).
  • Regeln klar kommunizieren: Start-/Stopp-Signal, „kein Rennen am Beckenrand“, „nicht untertauchen ohne Absprachen“.

Hinweis: Ertrinken geschieht leise und schnell. Weltweit weist die WHO auf Prävention und Beaufsichtigung als Kernpunkte hin. Für deutschsprachige Eltern sind die Sicherheitstipps der DLRG besonders hilfreich, für medizinische Aspekte rund um Kinder und Wasser die Hinweise der American Academy of Pediatrics. Technik- und Übungsinspirationen, auch für Vereine, liefert Swim England.

  • DLRG: www.dlrg.de
  • WHO: www.who.int
  • American Academy of Pediatrics: www.aap.org
  • Swim England: www.swimming.org

Die besten Aufwärmübungen im Wasser (5–8 Minuten) So bauen Sie ein kompaktes, kindgerechtes Warm-up auf. Wählen Sie je nach Alter 5–7 Übungen, jeweils 20–40 Sekunden, mit 10–15 Sekunden lockerem Gehen dazwischen.

1) Wasser-Marsch

  • Im brusttiefen Wasser zügig marschieren, Arme schwingen, Knie leicht anheben.
  • Varianten: Seitwärts- und Rückwärtsmarsch. Fördert Orientierung und Balance.

2) Spritz-Kreis

  • Kinder bilden einen Halbkreis. Auf Kommando spritzt jeder nach innen – dann nach außen. Macht warm und senkt Hemmungen vor Wasserkontakt.

3) Sternarme und Schulterkreisen

  • Große Armkreise vorwärts/rückwärts, Schultern locker kreisen. Gute Vorbereitung für Brust- und Kraulbewegungen.

4) Seestern-Glider

  • Vom Beckenrand leicht abstoßen, in Seestern-Form (Arme/Beine geöffnet) 2–3 Meter gleiten, dann stehen. Fokus: Körperspannung und Ausatmen ins Wasser.

5) Blubber-Box

  • Mund und Nase ans Wasser, langsam ausatmen. Wer schafft die längste „Blubber-Zeit“? Nimmt die Scheu vorm Untertauchen.

6) Pinguin-Füße

  • Mit zusammengepresstem Ball oder Brett zwischen den Knien kleine Schritte. Fördert Beinachsen-Kontrolle und Spaßfaktor.

7) Delfinwelle light

  • In Bauchlage leichte Wellenbewegung aus der Körpermitte (Mini-Delfin). Nur 2–3 Wiederholungen, spielerisch, nicht anstrengend.

8) Insel-Hopping

  • Markierungen/Nudeln als „Inseln“. Von Insel zu Insel hüpfen oder waten; Aufgaben pro Insel (z. B. 5 Armkreise). Perfekt für Gruppen mit gemischtem Niveau.

9) Partner-Schlepper

  • Ein Kind zieht ein anderes sanft an der Poolnudel 3–5 Meter. Rollen tauschen. Trainiert Rhythmus, Sozialverhalten und Lachen inklusive.

10) Raketen-Countdown

  • In Hocke, atmen, „3-2-1“, aufspringen und Arme gestreckt hoch – „Rakete“. Danach wieder locker gehen. Idealer Übergang zum Hauptteil.

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Tipps für unterschiedliche Alters- und Könnensstufen

  • 3–5 Jahre (Wassergewöhnung): Sehr kurze Sequenzen (15–20 Sek.), viele Spiele, stete Wiederholung. Fokus: Blubbern, Gesicht nass machen, Schweben mit Hilfsmitteln. Wärme im Blick behalten; frierende Kinder frühzeitig raus.
  • 6–8 Jahre (Einsteiger): 20–30 Sek. pro Übung. Elemente mit leichter Technikvorbereitung (Armkreisen, Gleiten, Ausatmen ins Wasser). Regeln und Signale klar üben.
  • 9–12 Jahre (Fortgeschrittene): 30–40 Sek. pro Übung. Techniknahe Drills in Mini-Dosen (z. B. Kraul-Armzug einarmig, Körperlage-„Strecken“). Koordination (Rückwärtsmarsch, Richtungswechsel).
  • Unsichere Kinder: Flacher Bereich, Eltern/Gurt/Nudel als Sicherung. Erst Wasserkontakt und Atmung, dann Gleit- und Beinübungen.
  • Sehr lebhafte Kinder: Kurze Aufgaben mit klaren Stopps und „Einfang“-Spielen (Insel-Hopping), damit Energie kanalisiert wird.
  • Ängstliche Kinder: Vorab „Trockenprobe“ am Beckenrand, Übungen ansagen und vormachen, Erfolg schnell positiv spiegeln („Dein Blubbern war heute extra lang!“).

Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden

  • Zu langes Warm-up: Kinder verlieren die Lust. Besser knackig bleiben (max. 8 Minuten) und häufig wechseln.
  • Starre Dehnung zu Beginn: Im Wasser sind dynamische, spielerische Moves sinnvoller. Langes statisches Dehnen lieber ans Ende.
  • Kälte ignorieren: Achten Sie auf Zittern, bläuliche Lippen, Frieren. Pausen, warme Duschen und kürzere Sets helfen.
  • Gleichzeitige Start-Kommandos im Gewusel: Klare Signale mit Handzeichen oder Rufnamen, besonders in größeren Gruppen.
  • Technik vor Körpergefühl: Erst Atmen, Gleiten, Körperspannung etablieren, dann komplexe Armzüge. Das zahlt sich später aus – hier bieten die praxisnahen Materialien von Swim England gute Orientierung.
  • Aufsicht „aus den Augen“: Auch im Nichtschwimmerbereich bleiben Blickkontakt und Armlänge entscheidend. DLRG und AAP betonen die ständige, aufmerksame Aufsicht – setzen Sie das konsequent um.

Warum das alles? Ein Wort zu Sicherheit und Gesundheit

  • Prävention ist der stärkste Hebel: Organisationen wie die WHO weisen seit Jahren darauf hin, dass gut strukturierte Wassergewöhnung, Regeln und Aufsicht die wichtigsten Bausteine sind.
  • Medizinischer Blick: Die American Academy of Pediatrics empfiehlt, Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen – auch „sichere“ Hilfsmittel ersetzen keine erwachsene Aufsicht. Außerdem gilt: keine Überforderung, regelmäßige Pausen, Wärme beachten.
  • Deutsche Perspektive: Die DLRG unterstreicht Schwimmfähigkeit als Lebenskompetenz. Ein kurzes, spielerisches Warm-up hilft, angstfrei zur Technik zu kommen – und hält die Motivation oben.

Kleiner Erfahrungs-Boost aus der Praxis Als wir an einem kühleren Tag in der Halle starteten, waren viele Kinder verhalten. Wir haben das Warm-up spontan auf „Wärme und Mut“ getrimmt: Spritz-Kreis, Blubber-Box, mini Seestern-Glider – nach 5 Minuten waren die Schultern locker, die Gesichter hellwach. Das anschließende Kraul-Bein-Set lief ruhiger, konzentrierter – und wir hatten deutlich weniger „Mir ist kalt“-Abbrüche.

Kurzfazit und nächster Schritt

  • 5–8 Minuten reichen völlig, um Kinder im Wasser warm, fokussiert und positiv zu stimmen.
  • Setzen Sie auf dynamische, spielerische Aufwärmübungen im Wasser: Marschieren, Spritz-Spiele, Armkreisen, Gleiten, Atmen.
  • Sicherheit zuerst: passende Wassertiefe, Temperatur, klare Regeln, ständige Aufsicht.
  • Passen Sie Intensität und Auswahl ans Alter und Können an – lieber kurz und motivierend als lang und zäh.

Call-to-Action für Eltern:

  • Beobachten Sie beim nächsten Schwimmbadbesuch: Friert mein Kind? Wirkt es konzentriert? Passen Übungen und Bereich? Optimieren Sie dann 1–2 Stellschrauben (z. B. kürzere, abwechslungsreichere Warm-up-Spiele).
  • Informieren Sie sich zu Sicherheit und Schwimmförderung bei vertrauenswürdigen Adressen wie der DLRG, der WHO, der American Academy of Pediatrics und Swim England. Kleine Veränderungen in den ersten Minuten machen die ganze Einheit besser – und sicherer.

Quellen (verlinkte Homepages innerhalb des Textes):

  • DLRG: www.dlrg.de
  • WHO: www.who.int
  • American Academy of Pediatrics: www.aap.org
  • Swim England: www.swimming.org

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