Schwimmen & Sichttraining: Sehen unter Wasser verbessern

von
Lukas Biegler
,
November 16, 2025

Schon gewusst? Kinder können ihre Sicht unter Wasser in nur einem Monat spürbar verbessern – das haben Forscher herausgefunden. Wie das funktioniert und worauf Eltern unbedingt achten sollten, erfahrt ihr hier.


Warum ist alles verschwommen ohne Brille oder Maske?

Wenn ein Kind sein Gesicht unter Wasser taucht, funktionieren seine Augen nicht mehr wie an Land. Die Hornhaut, die normalerweise Licht bricht, hat unter Wasser fast denselben Brechungsindex wie das Wasser – der wichtige „Lichtknick“ fehlt. Das bedeutet: Bilder landen hinter der Netzhaut – verschwommen und unscharf. Damit das Auge scharf sieht, braucht es eine Luftblase vor der Hornhaut, wie sie eine Taucherbrille schafft. Auch erkennt man Objekte unter Wasser etwa 25–33 % größer und näher als sie wirklich sind. (swimy.de)


Sichttraining unter Wasser: Kinder, Training & Studien

Eine Studie mit europäischen Kindern zeigte, dass ein gezieltes Unterwasser-Training bereits nach elf Trainingseinheiten innerhalb eines Monats zu deutlicher Verbesserung der Sehschärfe führen kann. Auch nach vier Monaten ohne Training blieb der Effekt messbar. Zustande kam dieser Fortschritt durch eine Kombination aus Pupillenverengung und starker Akkommodation – Fähigkeiten, die Kinder durch Übung entwickeln. (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)

Spielerisches Sichttraining bedeutet für Eltern nicht, Technik zu pauken, sondern gemeinsam mit dem Kind Übungen zu machen, die in Alltagssituationen funktionieren:

  • Tauchen nach Spielzeugen, Ringen oder Karten, um das Objekt klar zu sehen und zu benennen
  • Zahlen oder Finger unter Wasser zeigen, danach auftauchen und beantworten
  • Aliasing über Wasser gewöhnt Augen an Spritzer – durch Duschspiele oder WasserüberKopf lassen

Diese Erfahrungen helfen Kindern, den Lidschlussreflex zu kontrollieren und weniger Angst vor Wasser zu haben. (dlrg.de)


Kontaktlinsen & Schwimmbrille: Was Eltern wissen sollten

Kontaktlinsen klingen praktisch, wenn die Sicht in Wasser nicht stimmt – aber Vorsicht: Sie bergen Risiken. Wasser enthält Mikroorganismen wie Parasiten, die sich in weichen Kontaktlinsen festsetzen können. Besonders gefährlich ist die Acanthamoeba-Keratitis, eine Entzündung der Hornhaut. Experten raten daher dringend, Kontaktlinsen beim Schwimmen zu vermeiden, oder bestenfalls nur Tageslinsen mit sehr guter Hygiene zu nutzen und immer eine dicht sitzende Schwimmbrille darüber. (euroeyes.ch)

Wer komplett auf Sehhilfe unter Wasser setzen möchte, sollte alternativ Schwimm- oder Tauchmasken mit Sehstärke in Betracht ziehen. Sie schützen vor Wasser, Chlor oder Salzwasser und bringen sofort Klarheit – ohne Kontaktlinsenrisiko. (euroeyes.ch)


Praktische Tipps für Eltern

Damit Sichttraining unter Wasser funktioniert und eure Kinder sich sicher fühlen, hier ein paar bewährte Tipps:

  1. Beginnt mit einfachen Wassergewöhnungsübungen zuhause – beim Baden oder Duschen. Wasser über das Gesicht laufen lassen, tauchen spielerisch üben – das zieht sich wie ein roter Faden durch viele Schwimmkurse. (langeoog.dlrg.de)
  2. Taucht mit dem Kind im Wasser und zeigt einfache Formen wie Ringe oder Gegenstände, die es wiederfinden soll – das trainiert Sichtschärfe und Orientierung.
  3. Sucht passende Schwimmbrillen aus: sie sollten eng anliegen, eine weiche Dichtung haben und möglichst ein großes Sichtfeld bieten. Antibeschlagmittel helfen – innen trocken reiben zerstört Beschichtungen. (optische-schwimmbrillen.de)

Der 10 Wochenplan von swimy.de: Schwimmen lernen & Sichttraining vereint

Wer mit einem strukturierten Ansatz starten möchte, kann den 10-Wochenplan von swimy.de nutzen. Hier lernen Eltern gemeinsam mit Kindern das Schwimmen – und die Sicht unter Wasser wird spielerisch geschult. Übungen, Maskentraining, Tauchen nach Objekten – alles gut über Wochen aufgebaut, damit schonende Übung auf Dauer wirkt. Dein Kind sieht nicht nur besser, sondern fühlt sich sicherer im Wasser.


Wann sollte man ärztlich beraten lassen?

Wenn nach einigen Wochen regelmäßigen Trainings immer noch Unschärfen bleiben, die Augen stark anfangen zu tränen oder brennen, oder bei Verdacht auf Reizungen durch Wasser sowie bei Kontaktlinsennutzung – ab zum Augenarzt. Denn nur ein Facharzt kann beurteilen, ob eine medizinische Fehlsichtigkeit vorliegt oder ob Hornhaut und Augenoberfläche Schaden genommen haben. Regelmäßige Kontrolle ist auch ohne sichtbare Beschwerden sinnvoll. (fielmann.de)


Ganz kurz: Unscharfes Sehen unter Wasser ist keine Krankheit, sondern physikalisch logisch. Doch durch Training, passende Ausrüstung wie Schwimmbrille oder Sehstärken-Maske, und Verzicht auf Kontaktlinsen unter Wasser kann man die Situation deutlich verbessern. So macht Schwimmen Kindern nicht nur Spaß – sondern schenkt Selbstvertrauen und klare Sicht unter der Oberfläche.

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