Koordinationsspiele im Wasser: Schwimmtechnik spielerisch üben

von
Lukas Biegler
,
September 18, 2025

Koordinationsspiele im Wasser: Schwimmtechnik spielerisch üben

Sie wollen, dass Ihr Kind ruhiger atmet, stabiler gleitet und effizienter zieht? Starten Sie heute mit fünf einfachen Koordinationsspielen, die sofort Wirkung zeigen – ohne kompliziertes Trainerjargon, mit viel Spaß und klarem Techniknutzen für Kraul, Brust und Rücken.

Was Eltern sofort umsetzen können: 5 Spiele für bessere Technik

1) Ampel-Armzug
So geht’s: Sie rufen Farben – Grün = ruhiger Armzug, Gelb = langsamer, Technik sauber spüren, Rot = Stoppen und Körperspannung prüfen (Bauch fest, Kinn leicht zur Brust).
Fördert: Rhythmusgefühl, Armzug-Kontrolle, Körperspannung. Tipp: Lassen Sie Ihr Kind beim Stoppen „lang wie ein Pfeil“ schweben.

2) Blubber-Sprint mit Seitenblick
So geht’s: 3 Sekunden Blubbern ins Wasser (voll ausatmen), kurzer Seitenblick zum Einatmen, 5–6 kräftige Beinschläge. Wiederholen.
Fördert: Atmungsrhythmus fürs Kraulen, vollständiges Ausatmen, ruhige Kopfrotation. Merksatz: „Unter Wasser aus, zur Seite ein.“

3) Nudel-Slalom und Stern-Gleiten
So geht’s: Poolnudeln als Tore. Durchtauchen, dann 3–5 Sekunden in Stromlinienhaltung (Arme gestreckt, Hände übereinander) gleiten.
Fördert: Gleitphase, Kopf-Wasserlinie, Streckung. Variation: Wer gleitet länger – Mama oder Kind?

4) Beinschlag-Bingo
So geht’s: Mit Brett/Poolnudel schwimmen. Sie rufen Muster: „10 leise Schläge – 5 schnelle – 10 leise“. Punkt gibt’s, wenn die Füße „flüstern“ (sprich: sauberer, kleiner Kick statt wildes Spritzen).
Fördert: Effizienter Kraul- oder Rückenbeinschlag, Hüftarbeit statt Kniekick.

5) „Kapitän ruft“ – Lagenwechsel
So geht’s: Auf Ihr Kommando wechseln Kinder zwischen Rückenlage (Bauchnabel zur Luft), Bauchlage (Kopf in Verlängerung) und „Seestern“ (schweben).
Fördert: Wasserlage-Kontrolle, Gleichgewicht, angstfreies Drehen. Bonus: Der Wechsel trainiert auch für Brust/ Rücken-Kippmomente.

Persönliche Erfahrung: In meinen Eltern-Kind-Gruppen zieht „Ampel-Armzug“ immer – weil Kinder sofort verstehen, was zu tun ist. Nach 10 Minuten wirkt die Atmung ruhiger, und der Armzug wird gleichmäßiger. Genau das brauchen wir für sauberes Kraul.

Sicherheits- und Lernrahmen, der wirklich funktioniert

  • Sicherheit zuerst: Bleiben Sie immer in Griffnähe, besonders bei Nichtschwimmern. Fundierte Sicherheits- und Präventionstipps finden Eltern bei der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft): DLRG.
  • Kurz und knackig: 15–25 Minuten Fokus sind für Kinder ideal. Danach freies Spielen zulassen – so verankert sich Gelerntes.
  • Ein Prinzip pro Einheit: Z. B. „Heute atmen wir richtig aus“ oder „Heute gleiten wir lang“.
  • Mikro-Steps: 3–5 saubere Wiederholungen, kleine Pause, dann nächste Runde. Lob für Technik, nicht Tempo.
  • Warm-up an Land: 1 Minute Arme kreisen, 10 „Hampelmänner“ – steigert Körperspannung und Konzentration.
  • Gesundheitsplus: Regelmäßiges Schwimmen unterstützt Ausdauer und Koordination; dazu kommuniziert die WHO seit Jahren klare Aktivitätsempfehlungen für Kinder.

Altersgerechte Anpassungen und Progression

3–5 Jahre (Wassergewöhnung)

  • Ziel: Vertrauen, Schweben, Ausatmen ins Wasser.
  • Spiele: „Seestern“, Gießkannen-Dusche über den Kopf, „Raketenstart“ (vom Beckenrand sanft reinrutschen, Eltern stützen).
  • Erfolgssignal: Kind blubbert fröhlich und öffnet selbst die Augen im Wasser.

6–8 Jahre (Basis-Technik)

  • Ziel: Atmen-gleiten-koordinieren.
  • Spiele: Blubber-Sprint, Nudel-Slalom, „Kapitän ruft“.
  • Progression: 3er-Atmung anbahnen (zwei Armzüge blubbern, beim dritten seitlich einatmen).

9–12 Jahre (Technikfeinschliff)

  • Ziel: Effizienz.
  • Drills: „Catch-up“ (Kraul: vordere Hand wartet, bis die zweite vorne ist), Einarmig-Kraul mit Brett, Sculling (Gefühl fürs Wasser), 6er-Kick + Seitenatmung.
  • Wettspiel: „Wer gleitet länger?“ – fördert Ruhigstellung des Kopfes und straffe Körperlinie. Strukturierte Technikimpulse, wie sie auch im Verbandssport gelebt werden, finden Inspiration bei World Aquatics.

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Eltern-Hinweis: Spielerische Bewegung ist Gesundheitsprävention. Motivationstricks und kindgerechte Empfehlungen rund um Bewegung und Lernen finden Sie bei der BZgA – kurz, praxisnah und wissenschaftlich fundiert.

Typische Fehler – und wie Sie sie spielerisch korrigieren

  • Kopf zu hoch (Kind „fährt Bergauf“): Spiel „Krokodil“ – nur ein Auge schaut beim Einatmen über Wasser, das andere bleibt „unter der Wasseroberfläche“.
  • Kniekick statt Hüftkick: In „Beinschlag-Bingo“ Punkte nur für „leise Füße“. Plus: Brett an die Schienbeine (sanfter Druck) erinnert automatisch an gestreckte Fußspitzen.
  • Zu wenig Ausatmen: „Blubberrennen“ – Wer macht mehr gleichmäßige Blasen? Ohne Restluft klappt die Seitenatmung flüssiger.
  • Asymmetrischer Armzug: Einarmig-Kraul mit Blick zur Hand, die vorn wartet (Catch-up). Kind zählt mit: „Eins – ziehen – strecken“.
  • Fehlende Körperspannung: „Eisprinzessin“ – 3 Sekunden maximal strecken und „frieren“; wer wackelt, ist „aufgetaut“ und startet neu. Das macht Spaß und schult Linie und Gleichgewicht.

Mini-Pläne für 20-Minuten-Sessions

Plan A – Wasservertrauen (ab 3 J.)

  • 3 Min. Warm-up an Land
  • 5 Min. „Seestern“ + Gießkannen-Dusche
  • 5 Min. Nudel-Slalom (mit Handhalten)
  • 5 Min. Freies Planschen mit Blubbern
    Ziel: Freude und angstfreie Kopf-unter-Wasser-Momente.

Plan B – Atmung & Gleiten (6–8 J.)

  • 2 Min. Warm-up
  • 6 Min. Blubber-Sprint mit Seitenblick
  • 6 Min. Stern-Gleiten (Länge steigern)
  • 6 Min. Ampel-Armzug (Grün/Gelb/Rot)
    Ziel: ruhiger Atemrhythmus, längere Gleitphasen.

Plan C – Technik-Mix (9–12 J.)

  • 3 Min. Mobilisieren
  • 6 Min. Catch-up-Drill (Kraul)
  • 6 Min. Beinschlag-Bingo (Rücken oder Kraul)
  • 5 Min. „Wer gleitet länger?“ Wettbewerb
    Ziel: effizienter Armzug, sauberer Kick, stabile Linie.

Praktische Tipps für alle Pläne

  • Kleine Strecken, viele Wiederholungen.
  • Positive Sprache: „Leise Füße“, „Langer Pfeil“, „Ein Auge atmet“.
  • Wärme im Blick: Nasses Kind = schneller frierendes Kind. Bademantel an den Beckenrand!

Fazit und nächste Schritte für Eltern

  • Koordination wächst spielerisch – präzise Spiele schlagen monotone Bahnen.
  • Eine Technik pro Einheit reicht. Kontinuität ist entscheidend, nicht Dauer.
  • Sicherheit bleibt oberstes Gebot – informieren Sie sich regelmäßig, z. B. bei der DLRG.
  • Gesundheitlicher Zusatznutzen: Mehr Ausdauer, bessere Haltung, mehr Selbstvertrauen – die WHO empfiehlt regelmäßige Bewegung für Kinder, und Schwimmen erfüllt gleich mehrere motorische Bausteine.

Call-to-Action: Wählen Sie für das nächste Bad genau EIN Spiel aus diesem Artikel und setzen Sie es 10 Minuten fokussiert um. Wenn es gut läuft, ergänzen Sie beim darauffolgenden Besuch ein zweites. Für strukturiertes Weiterlernen schauen Sie nach Kursen in Ihrer Nähe (z. B. bei der DLRG) und holen sich ergänzend Elternimpulse bei der BZgA oder Inspirationen aus dem Verbandssport bei World Aquatics. Viel Spaß beim gemeinsamen Planschen, Blubbern – und ganz nebenbei besser Schwimmen lernen!

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