Koordination fördern: Wasser-Tag vs. Trockenübungen

von
Lukas Biegler
,
November 14, 2025

Wenn dein Kind Schwierigkeiten mit Gleichgewicht oder Bewegungsabläufen hat, fragst du dich sicher: Soll ich lieber einen „Wasser-Tag“ mit Schwimmen und Hydrotherapie einplanen oder auf klassische Trockenübungen setzen? Hier kriegst du sofort die entscheidenden Infos – was hilft wirklich – und warum beides seinen Platz hat.

Vorteile eines Wasser-Tages für koordinative Fähigkeiten

Ein Wasser-Tag – also Aktivitäten im Pool wie Schwimmen, Spiele im Wasser oder Hydrotherapie – bietet besondere Vorteile für die Koordination deines Kindes.

Erstens unterstützt das Wasser die Bewegungsentwicklung durch Auftrieb: Das Körpergewicht wirkt deutlich reduziert, sodass Balanceübungen und komplizierte Haltungen einfacher trainiert werden können. Das senkt die Angst vor dem Fallen und erlaubt es Kindern, neue Bewegungen zu wagen. Laut einer Studie zu Hydrotherapie bei Kindern mit Developmental Coordination Disorder (DCD) verbessert das Wärmebecken Gleichgewicht, bilaterale Koordination und Körperwahrnehmung spürbar.(cadabamscdc.com)

Zweitens bietet Wasser widerstandsförderndes Feedback: Bei allen Bewegungen spürt dein Kind, wie Hände und Beine gegen Wasser drücken müssen. Das stärkt Muskulatur und gibt gleichzeitig Rückmeldung über Bewegungsausführung – hilfreich für Fein- und Grobmotorik. Insbesondere bei Kindern mit Cerebral-Palsy führten Wasserübungen zu besseren Ergebnissen in GMFM-Scores (Gross Motor Function Measure) als bei reinen Trockenübungen.(pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)

Außerdem hilft das Wasser bei der sensorischen Integration: Der hydrostatische Druck und die Temperatursensationen schulen Körperwahrnehmung (Propriozeption) und Gleichgewichtsgefühl – besonders wichtig, wenn Kinder etwas unsicher auf dem Trockenen sind.(cadabamscdc.com)

Die Rolle von Trockenübungen: Wann und wie sie angewendet werden sollten

Trockenübungen, also Bewegungseinheiten auf der Matte, beim Turnen oder mit Alltagsmaterialien, sind keineswegs unwichtig. Sie bieten Vorteile, die sich ergänzen.

Sie sind besonders effektiv, um schnelle Reaktionen und räumliche Fähigkeiten zu fördern – das ist wichtig bei Ballspielen, Laufen auf unebenem Boden oder bei komplexen Bewegungsfolgen. Übungen wie Balancieren auf einem Bein oder Rückwärtslaufen aktivieren viele koordinative Fähigkeiten gleichzeitig und sind direkt im Alltag umsetzbar.(kinderaerzte-im-netz.de)

Zudem stärken Trockenübungen die Muskelkraft in Körperregionen, die im Wasser weniger beansprucht werden. Besonders Rumpfstabilität, Sprungmuskulatur oder Schultergelenke profitieren stark durch Übungen wie Planks, Liegestütze oder einfache Yoga-Posen.(swimcaresg.org)

Trockenübungen sind auch flexibler: Du brauchst kaum spezielles Equipment oder Zugang zu einem Pool. Sie lassen sich drinnen bei schlechtem Wetter genauso gut durchführen – ideal, um regelmäßig kleine Fortschritte zu erzielen.

Wasser-Tage und Trockenübungen kombinieren: Das Beste aus beiden Welten

Wenn dein Kind an Koordinationsfähigkeiten arbeiten soll, ist die Kombination aus Wasser-Tagen und gezielten Trockenübungen eine besonders starke Lösung.

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Setzt du beispielsweise zweimal pro Woche einen Wasser-Tag ein (Schwimmen, Spiele oder Hydrotherapie) und ergänzt ihn mit ein oder zwei Trockenübungen-Sessions (z. B. Balancierübungen, Kraftübungen, Reaktionsspiele), profitierst du von synergetischen Effekten: Wasser gibt Sicherheit und Feedback, Trockenübungen schärfen Präzision, Kraft und Kontrolle.

Studien zeigen genau dies: Bei Kindern mit neurologischen Schwierigkeiten führte eine Kombinationstherapie zu größeren Fortschritten in Balance, Beweglichkeit und funktionaler Motorik als reines Trocken- oder Wassertraining allein.(pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)

Tipps für Eltern: Umsetzung im Alltag

Damit Koordinationstrainings wirklich helfen, hier bewährte Strategien:

  • Starte mit kleinen, erreichbaren Zielen – z. B. ein Bein 10 Sekunden halten, ohne sich festzuhalten, oder ein paar einfache Schwimmzüge.
  • Sorg für Abwechslung: Spiele, Hindernisläufe im Zimmer, durch den Garten, kombiniert mit Wasser-Übungen.
  • Halte Übungseinheiten kurz und motivierend – überfordert sein demotiviert!
  • Visuelles Feedback hilft Eltern und Kindern – Videos, Spiegel oder Unterstützung durch Fachkräfte.
  • Wenn Schwimmen noch unsicher ist oder besondere Förderbedürfnisse bestehen, könnte ein strukturierter Kurs wie der 10 Wochenplan bei Swimy hilfreich sein, der Eltern unterstützt, Kindern selbst das Schwimmen beizubringen.(snuggymom.com)

Fazit – Worauf du jetzt achten solltest

Wasser-Tage und Trockenübungen haben jeweils einzigartige Stärken, wenn es um die Förderung der kindlichen Koordination geht. Setze auf eine Kombination, angepasste Übungen und häufige Wiederholungen. Die beste Wirkung erkennt man, wenn Bewegungen zunächst im sicheren Wasser geübt werden und dann schrittweise ins Trockene übertragen werden. So lernt dein Kind nicht nur stärker und geschickter zu werden, sondern gewinnt auch Spaß am Bewegen – und das ist das Wertvollste für nachhaltigen Fortschritt.

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