Impetigo (Eiterflechte) bei Kindern: Die 5 wichtigsten Sofort-Schritte

von
Lukas Biegler
,
September 29, 2025
  • Krusten nicht abkratzen, Nägel kurz schneiden, Hände waschen
  • Bläschen und Krusten sanft mit lauwarmem Wasser einweichen, dann vorsichtig abtupfen
  • Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche getrennt bei 60°C waschen
  • Offene Stellen abdecken, Geschwisterkontakt (Haut-zu-Haut, gemeinsames Spielzeug) vorerst begrenzen
  • Ärztlich abklären, ob eine antibiotische Salbe (lokal) oder Saft/Tabletten nötig sind

Diese fünf Dinge stoppen die Ansteckung am schnellsten – und genau darum geht es in den nächsten Minuten: Wie Sie Impetigo sicher erkennen, was wirklich hilft und wann Ihr Kind wieder in Kita/Schule darf. Bleiben Sie kurz dran, es lohnt sich (auch für Ihre Nerven).

Erkennen: Typische Anzeichen und Unterscheidung

Impetigo, auch Eiterflechte oder Borkenflechte, ist eine hoch ansteckende, meist oberflächliche bakterielle Hautinfektion, häufig um Mund und Nase. Typisch sind:

  • Honiggelbe Krusten auf geröteter Haut
  • Vorher oft kleine Bläschen oder nässende Stellen
  • Juckreiz, manchmal Brennen; Kinder kratzen – dadurch breitet sich die Infektion aus

Es gibt zwei Hauptformen:

  • Nicht-bullöse Impetigo: Sehr häufig, mit den charakteristischen honiggelben Krusten
  • Bullöse Impetigo: Größere, schlaffe Blasen; häufiger bei Kleinkindern

Verursacher sind meist Staphylokokken oder Streptokokken. Seriöse, medizinische Informationen und Hintergründe zu Erregern und Verlauf finden Sie z. B. beim Robert Koch-Institut (RKI): https://www.rki.de und beim Centers for Disease Control and Prevention (CDC): https://www.cdc.gov.

Als Elternteil habe ich es selbst erlebt: Was morgens wie eine harmlose rote Stelle aussah, war am Nachmittag bereits eine deutlich größere Krustenfläche. Der „Turbo“ ist fast immer das Kratzen – deshalb ist frühe, sanfte Wundpflege so wichtig.

Ansteckung: Wie lange, wie gefährlich, Kita/Schule?

  • Übertragung: Direkt über Hautkontakt, aber auch indirekt über Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche, Spielzeug.
  • Inkubationszeit: Häufig 2–10 Tage.
  • Ansteckungsdauer: Ohne Therapie, solange nässende Stellen/Krusten bestehen; mit Antibiotikum gilt Ihr Kind in der Regel nach 24 Stunden als deutlich weniger ansteckend.

Richtlinien zum Wiedereintritt in Schule/Kita variieren regional. Eine praxistaugliche Orientierung: Nach frühzeitig begonnener, ärztlich verordneter antibiotischer Behandlung und abgedeckten Läsionen ist die Rückkehr oft nach 24 Stunden möglich. Dazu finden sich klare, elternfreundliche Hinweise beim National Health Service (NHS): https://www.nhs.uk. Zur Hygieneprävention lohnt außerdem der Blick in die Materialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.bzga.de.

Wichtig: Informieren Sie die Kita/Schule – so können andere Eltern auf Anzeichen achten, ohne Panik zu schieben.

Behandlung: Wann Hausmittel, wann Antibiotika?

Die Therapie richtet sich nach Ausbreitung und Schwere:

  • Lokal begrenzte Impetigo: Häufig reicht eine antibiotische Salbe, die der Arzt/die Ärztin verschreibt.
  • Ausgedehnte, schnell fortschreitende oder bullöse Formen: Oft zusätzlich Antibiotika zum Einnehmen.

Bitte keine ätherischen Öle, stark reizende Desinfektionssprays oder „Wundwundermittel“ – das kann reizen, brennen und heilen nicht schneller. Seriöse dermatologische Orientierung bietet die American Academy of Dermatology: https://www.aad.org, evidenzbasierte Leitlinien liefert die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): https://www.awmf.org. Für allgemeine, gut verständliche Gesundheitsinfos sind auch die Seiten der Mayo Clinic hilfreich: https://www.mayoclinic.org.

So entscheiden Eltern mit der Praxis/der Kinderärztin schnell richtig:

  • Eine kleine, einzelne Stelle? Meist lokal behandeln.
  • Mehrere Herde, rasche Ausbreitung, Babys oder Läsionen an sensiblen Stellen (z. B. nahe am Auge)? Früh ärztlich vorstellen, oft systemische Therapie.

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Pflege zu Hause: Hygiene, Wundversorgung, Linderung

Im Alltag verhindert gute Pflege das „Nachimpfen“ auf neue Hautstellen – der entscheidende Faktor:

Do’s

  • Krusten lösen: 1–2x täglich lauwarme Kompresse (oder sanft duschen), dann vorsichtig abtupfen. Auf trockener, sauberer Haut erst anschließend die verordnete Salbe.
  • Händehygiene: Vor und nach jeder Wundpflege Hände mit Seife waschen; Kind ebenfalls nach Kratzen/Toilettengang.
  • Textilien: Handtücher, Waschlappen, Bettwäsche, Schlafanzüge alle 1–2 Tage wechseln; bei 60°C waschen.
  • Nägel kurz, ggf. Baumwollhandschuhe nachts (bei starkem Kratzen).
  • Läsionen abdecken: Mit atmungsaktiven Pflastern/Verbänden, damit Sekret die Umgebung nicht „impft“.

Don’ts

  • Keine aggressiven Desinfektionsmittel auf die Wunde
  • Keine okklusiven, dicht abschließenden Fettverbände bei stark nässenden Stellen
  • Keine gemeinsamen Handtücher/Waschlappen in der Familie, bis alles abgeheilt ist

Nützliche, alltagsnahe Hygienetipps stellt auch das RKI bereit (Startseite: https://www.rki.de), allgemeine Präventionsthemen für Familien finden Sie bei der BZgA: https://www.bzga.de.

Vorbeugung und Wiederkehr verhindern

  • Kleine Hautverletzungen (Schürfungen, Mückenstiche, aufgekratzte Ekzemstellen) täglich inspizieren und sauber halten – hier startet Impetigo oft.
  • Tägliches Duschen nach Sandkasten/Spielplatz wenn viel „Kleckerhaut“: kurz, lauwarm, milde Syndets, sanft abtrocknen.
  • Bei Neurodermitis: Gute Basistherapie konsequent, damit weniger gekratzt wird.
  • Eigene Hygienerituale in der Familie etablieren: Eigene Handtücher, regelmäßiger Textilwechsel, kindgerechtes Händewaschen.

Wenn Impetigo bei Ihrem Kind mehrfach pro Jahr auftritt, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt über mögliche Trigger (z. B. chronischer Schnupfen mit wundem Naseneingang, Ekzem, enger Kontakt in Mannschaftssportarten). Orientierung zu Kinderhaut liefert auch „Kinderärzte im Netz“: https://www.kinderaerzte-im-netz.de und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft: https://www.derma.de.

Warnzeichen: Sofort zum Kinderarzt

  • Rasches Fortschreiten, hohes Fieber, deutliche Schmerzen oder Krankheitsgefühl
  • Ausbreitung in Richtung Auge oder am Lidrand
  • Säuglinge, Frühgeborene oder Kinder mit chronischen Erkrankungen/Immunsuppression
  • Wiederkehrende Impetigo in kurzer Zeit, Verdacht auf Ausbrüche in Kita/Schule
  • Zeichen auf Komplikationen (selten): dunkler Urin, Schwellungen (Hinweis auf poststreptokokkenbedingte Komplikationen)

Bei Unsicherheit lieber einmal zu viel kontrollieren lassen. Für einen schnellen Überblick zu Infektionskrankheiten ist die Startseite der WHO hilfreich: https://www.who.int, für Eltern-Infos die des NHS: https://www.nhs.uk und des CDC: https://www.cdc.gov.

Kurzfazit für Eltern

  • Impetigo ist lästig, aber mit richtiger Pflege und – wenn nötig – Antibiotika rasch beherrschbar.
  • Hygiene und das Verhindern von Kratzen sind der Gamechanger.
  • Rückkehr in Kita/Schule oft 24 Stunden nach Beginn einer wirksamen Antibiotikatherapie möglich – lokal geltende Vorgaben beachten.

Call-to-Action

  • Prüfen Sie heute noch: kurzer Nagelschnitt, eigenes Handtuch, milde Reinigung im Bad, Pflaster/Verbände im Haus.
  • Bei Verdacht: Foto vom Verlauf machen, ärztlich abklären lassen und Therapie konsequent durchführen.
  • Speichern Sie sich verlässliche Startseiten für Faktenchecks: RKI (https://www.rki.de), NHS (https://www.nhs.uk), CDC (https://www.cdc.gov), AWMF (https://www.awmf.org), BZgA (https://www.bzga.de). So bleiben Sie bei der nächsten Kinderkrankheit gelassen und handlungsstark.

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