
Erkältung und Schwimmen: Darf mein Kind erkältet ins Wasser?
Die schnelle Antwort: Mit leichtem Schnupfen ohne Fieber dürfen viele Kinder kurz und locker ins warme Wasser – aber bei Fieber, starkem Husten, Ohrenschmerzen oder deutlicher Schlappheit ist Schwimmen tabu.
Der Schnellcheck: In diesen Fällen darf dein Kind schwimmen
- Kein Fieber (unter 38,0 °C), nur leichter Schnupfen
- Kind wirkt fit und hat Lust.
- Hustet nur gelegentlich keine Atemnot
Die sogenannte “Neck-Check”-Faustregel hilft dabei. Wenn Symptome oberhalb des Halses bleiben und ohne Fieber, dann ist leichte Aktivität okay.
Wann Schwimmen tabu ist
- Fieber – laut pädiatrischen Fachgesellschaften ein klares No-Go für Sport und Schwimmen, auch wenn das Kind „ganz okay“ wirkt (American Academy of Pediatrics).
- Starker Husten, Atemnot, Ohrenschmerzen, deutliche Schlappheit.
- Frühe Erkältungsphase mit hoher Ansteckung → aus Rücksicht aussetzen.
- Ohren-Themen (Röhrchen, wiederkehrende Mittelohrentzündungen) ohne vorherige ärztliche Klärung.
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Worauf du beim Schwimmen mit leichter Erkältung achten solltest
Das Wasser sollte angenehm warm sein, idealerweise in einem Lehrschwimmbecken. Eine Einheit dauert etwa 15 bis 30 Minuten. Danach ist es wichtig, gründlich zu duschen, sich warm anzuziehen und den Körper wieder aufzuwärmen.
Besondere Rücksicht gilt bei Erkältungen: In den ersten zwei bis drei Tagen ist die Ansteckungsgefahr am höchsten – in dieser Zeit sollte das Schwimmbad besser gemieden werden. Das schützt nicht nur das eigene Kind, sondern auch andere Familien.
Ebenso zählt das eigene Bauchgefühl: Wenn dein Kind ungewöhnlich still, appetitlos oder erschöpft wirkt, ist eine Pause sinnvoll.
Natürlich kann es für Kinder frustrierend sein Schwimmlektionen zu verpassen, da Sie Angst haben von der Gruppe abgehängt zu werden und Schwimmlehrer bei grossen Klassen oft nur wenig Rücksicht nehmen können. Falls Sie die verpassten Schwimmstunden aufholen möchten können Sie auch selbst mit Ihrem Kind üben. Hier finden Sie nützliche Übungen für jedes Alter: Übungen Kinderschwimmen, Strukturierte 10-Wochepläne für Kinder. Aber bitte starten Sie erst wieder, wenn Ihre Kind Fit ist. Es ist nicht weiter schlimm, wenn ein Kind ein Abzeichen wiederholen muss - hauptsache die Freude am Wasser bleibt.
Risiken realistisch einordnen: Ohr, Nebenhöhlen, Lunge
“Schwimmen macht Erkältungen schlimmer.” ist ein häufiger gehörter Mythos. Entscheidend sind Fieber, Belastungsintensität, Kälte und Erschöpfung. Lockeres, warmes Planschen bei mildem Schnupfen und guter Aufwärmestrategie führt in der Praxis selten zu Rückfällen – entscheidend ist, rechtzeitig aufzuhören.
Fazit: Die 5 wichtigsten Regeln für Eltern
- Fieber? → Kein Schwimmen.
- Nur leichter Schnupfen & Kind fit? → Warm, kurz, ruhig, nicht tauchen, danach aufwärmen.
- An andere denken: Tag 1–3 der Erkältung → Schwimmbad besser meiden
- Ohren im Blick: Röhrchen/Ohrhistorie vorher ärztlich klären.
- Langsam steigern & Neck-Check nutzen; bei Zweifel Kinderärztin/Kinderarzt fragen.
Wenn du es dir einfach machen willst: Speichere diesen Schnellcheck und frage im Zweifel eure Kinderärztin bzw. euren Kinderarzt. Für fundierte Elterninfos kannst du außerdem die Seiten der American Academy of Pediatrics, des NHS und des Robert Koch-Instituts besuchen – dort findest du verlässliche Grundlagen, die deine Entscheidung zusätzlich absichern.
